berlin-marburger-kombi

Berlin
Marburger Straße 3 – Salon Dahlmann: 2 Höfe – 2014

Die Gestaltung zweier Innenhöfe in der kurzen Seitenstraße am Tauentzien knüpft an an die glückliche Zielsetzung des Eigentümers Timo Miettinen, den Altbau von 1898 samt seinen Höfen der Kultur, dem Design und der Kunst zu widmen:
Der Salon Dahlmann ist nach der letzten und langjährigen Besitzerin des Hauses, Hildegard Dahlmann, benannt. Das Gebäude in der Marburger Straße 3 wurde 2010 von der Familie Miettinen erworben. In der Beletage des wohl erhaltenen und sanierten Büro-und Miethauses knüpfen die neuen Eigentümer an die Tradition der Berliner Salonkultur an -hier finden Ausstellungen, Konzerte, Performances und Workshops statt. An den Salon angefügt befindet sich ein privates Appartement, das deutsches und finnisches Design miteinander verbindet und wechselnde Kunstwerke aus der Sammlung Miettinen präsentiert. Im Eingangsbereich des Gebäudes befindet sich eine permanente Lichtinstallation des in Berlin lebenden Künstler Björn Dahlem. Der Hof beherbergt die Säulenskulptur von Hans Arp (zur Verfügung gestellt mit freundlicher Genehmigung der Arp Foundation).
Die Säulenskulptur wurde in Begleitung dreier Säuleneichen und zwischen den beiden neu gestalteten „Freitreppen“ zu den Seitenflügeln aufgestellt. Der ursprünglich rechteckige Hof wird durch einen mit Holzlamellen verkleideten, von Kletterhortensien und wildem Wein bewachsenen Müllunterstand auf einen intimeren quadratischen Grundriss „verkleinert“. Dieser ist mit Buchskugeln und Stauden umpflanzt, eine großzügige Sitzbank steht der Skulptur gegenüber. Fahrradständer im Abstand zur Hauswand verhindern das sonst übliche Anlehnen oder gar Anschließen der Fahrräder an die vergitterten Fenster im EG. Nachts belichtet ein mit Glasschotter gefüllter und unterleuchteter Traufbereich die Hoferschließung und umrahmt den gesamten Hof.
Die zwei stattlichen Kastanien im zweiten Hof wurden vermutlich zur Geburt Frau Dahlmanns, geb. Elisabeth Ruth Hildegard Mühsam gepflanzt. Sie sind mittlerweile über die Haustraufe hinausgewachsen und werden -trotz des Befalls durch die Miniermotte •als Zeitzeugen erhalten und gepflegt. Ein an das finnische Marimekko Blumenmotiv erinnernde Broderiepflanzung mit Glaskunst von Hyeong Min Yoo / Berlin Glas e.V. dient dem Hinterhaus als dekorativer Ausblick aus den oberen Stockwerken und der gepflasterte Zwischenraum als schattiger Sitzplatz. Geht man dann durch den schmalen Durchgang in den ersten Hof zurück, begegnet man der Säulenskulptur ein zweites Mal.

Christina Kautz | Landschaftsarchitektur Mommsenstraße 5 10629 Berlin 0049|30|893877-90 mail@christina-kautz-landschaftsarchitektur.de www.christina-kautz-landschaftsarchitektur.de

Portfolio S-1

glentleiten-plan

Glentleiten
Eingangsgebäude Freilichtmuseum – seit 2014

„In Oberbayern soll ein Ausstellungspark mit Jahrhundertealten Scheunen, Mühlen und Bauernhäusern ein angemessenes Eingangsgebäude erhalten. Die Herausforderung an den Neubau: Sich einpassen, ohne sich anzubiedern. (…) Hier, 70 Kilometer südlich von München, ballt sich ein halbes Jahrtausend oberbayrische Baugeschichte auf einem Fleckchen Voralpenland. (…) In Zukunft sollen Kasse, Gastronomie, Museumsladen und Ausstellungsfläche in einem Neubau gebündelt werden. Das Grundstück liegt südlich des Starkerer Stadels auf einer Wiese, auf der in Zukunft Exponate aus dem nördlichen Oberbayern ihren Platz finden sollen.“

Benedikt Crone: Historischer Auftakt – Neues Eingangsgebäude für das Freilichtmuseum Glentleiten. Bauwelt 39/2013
Der sich in den Abhang schmiegende, langgestreckte Baukörper des Architekten Florian Nagler ist so lang, dass er auf zwei verschiedenen Ebenen erschlossen werden kann. Die Herausforderung bei der Gestaltung der Aussenanlagen besteht deshalb darin, das Gelände möglichst selbstverständlich an das Gebäude heranzumodellieren -wobei nicht nur die Entwässerung, sondern auch die angestrebte Barrierefreiheit berücksichtigt werden will. Da es sich bei den Wiesen jedoch um sogenannte „Extensivwiesen“ in einem FFH Schutzgebiet handelt, werden die Planung und Baumaßnahmen in enger Abstimmung mit den zuständigen Behörden und einer ökologischen Baubegleitung erfolgen; dennoch ist die ursprünglich vorgesehene Dachbegrünung, die das Thema der geschützten Wiesen auf dem Dach fortführen sollte, mittlerweile einem Solardach gewichen.
Der an die Biergartenterrasse angrenzende Kleinkinderspielplatz hält sich vor allem zurück. Auch hier wäre es am besten man würde gar nicht merken, dass das an den Neubau angrenzende Gelände gestaltet wurde. Das Museum will den Neubau im Frühjahr 2018 eröffnen.

Christina Kautz | Landschaftsarchitektur Mommsenstraße 5 10629 Berlin 0049|30|893877-90 mail@christina-kautz-landschaftsarchitektur.de www.christina-kautz-landschaftsarchitektur.de

berlin-petriplatz

Berlin
Archäologisches Haus am Petriplatz – seit 2013

Unweit des derzeit entstehenden Humboldtforums, südlich des Schlossplatzes liegt mit dem Petriplatz eine der Keimzellen des heutigen Berlin. Das in seinen Ursprüngen als Friedhof genutzte Areal grenzte bis kurz vor dem verheerenden Brand im Jahr 1730 an die Lateinschule, die bei den von 2007 bis 2009 auf dem Petriplatz erfolgreich durchgeführten archäologischen Grabungen wiederentdeckt wurde. Mit der Ausschreibung zur Errichtung eines Archäologischen Besucherzentrums auf den Grundmauern der mittelalterlichen Lateinschule einerseits (Florian Nagler Architekten mit C. Kautz Landschaftsarchitektur) sowie des „House of One“ auf den Fundamenten der Petrikirchen andererseits (Kühn Malvezzi Architekten) soll nun ein neuer Petriplatz mit historischen Bezügen entstehen:
Die um ein halbes Geschoss tiefer liegende Grabungsebene wird im Zentrum durch den Sakralbau, am Rand durch das Archäologische Haus überbaut. Es verbleibt eine dem ehemals von Mauern umgebenden Kirchhof vergleichbarer Bereich, der als höher gelegene Platzfläche gestaltet und mittels mehrerer Treppen und einer Rampe spielerisch erschlossen wird. Der Zugang zur Grabungsfläche erfolgt über das Archäologische Haus, Öffnungen in den Umfassungswänden des Platzes und in der Platzfläche selbst bieten Einblicke zu den archäologischen Funden an. Der nördliche Platzbereich dient als Aufenthaltsfläche und Eingangsbereich zum „House of One“. Dort werden auch die im Zuge der Grabung gefundenen Findlinge zu sehen sein.
Möglicherweise kann auf das ursprünglich angedachte Provisorium mit der temporär angedeuteten Nachbildung des Kirchengrundrisses verzichtet werden, sofern der erste Bauabschnitt des Bet-und Lehrhauses vorgezogen und bis auf Platzniveau errichtet werden wird. Um das Baufeld vorzubereiten und den alten Kirchhof archäologisch untersuchen zu können wurden die den Parkplatz umgebenden Platanen gefällt. Nach Beendigung der Baumaßnahmen werden 3 Säulen•hainbuchen und ein Walnussbaum die grüne Kulisse des Petriplatzes bilden.

Christina Kautz | Landschaftsarchitektur Mommsenstraße 5 10629 Berlin 0049|30|893877-90 mail@christina-kautz-landschaftsarchitektur.de www.christina-kautz-landschaftsarchitektur.de

altoetting-1

Altötting
Platz am Kultur- und Kongresszentrum – 2013

Vom Kapellplatz durch die Passage kommend weitet sich der Blick zwischen dem langgestreckten Neubau des Kulturzentrums und der alten Klostermauer zum Zuccalliplatz auf. Inmitten der in Segmentbögen gepflasterten Gasse zielt ein Läufer aus Natursteinplatten auf eine ausgewachsene Roteiche und gibt den Blick auf das Panorama frei. Dort, am anderen Ende des langgezogenen Raumes werden drei Wege auf dem „Dreiecksplatz“ zusammengeführt.
Das Jerusalem Panorama Kreuzigung in Altötting von 1902 ist eines der wenigen weltweit erhaltenen historischen Beispiele einer außergewöhnlichen Kunstform. Für gewöhnlich wanderten die riesigen Gemälde von einer Stadt zur anderen und wurden dabei verbraucht. Das Panorama in Altötting dagegen verblieb wohlerhalten am Ort seiner Entstehung und Bestimmung. Eine Generalrestaurierung wurde 1989 im Jahr des 500jährigen Bestehens der Wallfahrt nach Altötting abgeschlossen.
Die kürzlich restaurierte Passage knüpft mit den Platten aus Bayerwalder Granit an das Material und die Gestaltung des Ensembles Kapellplatz an. So changiert auch die Materialfarbigkeit des Zuccalliplatzes zwischen sandfarben und beigegrau: in Form von großformatigen Granitplatten, Kleinstein-oder Mosaikpflaster und als Abstreuung der Mastix-bzw. wassergebundenen Wegedecken.
Eine Brunnenstele „Shrines of Europe“ des Künstlers Joseph Michael Neustifter steht inmitten einer Reihe aus Sitzbänken unter Amberbäumen dem Haupteingang gegenüber. Das Projekt wurde 2008 zum Wettbewerb ausgeschrieben, für das Büro Florian Nagler Architekten mit Christina Kautz | Landschaftsarchitektur entschieden und zwischen 2009 und 2013 realisiert.

Christina Kautz | Landschaftsarchitektur Mommsenstraße 5 10629 Berlin 0049|30|893877-90 mail@christina-kautz-landschaftsarchitektur.de www.christina-kautz-landschaftsarchitektur.de

C --Dokumente--Projekte--Historische Mitte--ThemenplŠne--Publika

Berliner Mitte
9 Themenkarten – 2012

Zur Veranschaulichung und als Grundlage einer fundierten Auseinandersetzung mit dem Berliner Stadtkern wurden 9 Themenkarten zusammengestellt. Die Pläne wurden aus der Arbeit der Planungsgruppe Stadtkern im Bürgerforum Berlin e.V. heraus erarbeitet, in enger Zusammenarbeit zwischen Harald Bodenschatz (Textkonzeption) und Christina (Plankonzeption) ausformuliert und zur Diskussion gestellt:
Die Berliner Mitte ist ein vieldeutiger Begriff. Er wird sehr unterschiedlich verwendet und verstanden. Hier ist damit der Ursprung der Stadt gemeint: das alte Berlin und das alte Cölln. Dieses Gebiet wird heute durch den Spreekanal, die Spree und die S-Bahntrasse eingeschlossen. Wichtig sind zudem die Übergangsorte in die angrenzenden Stadtteile: der Alexanderplatz, der (verschwundene) Holzmarkt, der Spittelmarkt und der Platz am Zeughaus. Diese Plätze erschließen die großen Radialstraßen, die die Berliner Stadtregion gliedern und zusammenhalten.
Im Zuge der Debatte um den großen Freiraum wurden diese Themenkarten im Jahr 2015 veröffentlicht: „Harald Bodenschatz und Christina Kautz dokumentieren in ihren neun Plandarstellungen auf eindrucksvolle Art und Weise die grundlegenden städtebaulichen Transformationsprozesse im Bereich des heutigen Freiraums vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart, verweisen auf die Enteignungsproblematik als Voraussetzung für die großen planerischen Übergriffe in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, deuten auf Standorte besonders relevanter, jedoch abgetragener oder translozierter historischer Bausubstanzen und zeigen unterschiedliche Positionen zur planerischen Neuaneignung des Areals auf.“
Paul Sigel: Freiraum unterm Fernsehturm. 1. Auflage. Theater der Zeit, Berlin 2015
Der Freiraum unterm Fernsehturm stellt jedoch nur einen Bruchteil des Betrachtungsraumes Berliner Mitte dar. Die Themenkarten wollen mehr: Sie zielen auf die unbedingt notwendige ganzheitliche Betrachtung des Stadtgefüges und der unterschiedlichen Freiräume im Kontext mit dem sie umgebenden Stadtkern Berlins.
Christina Kautz | Landschaftsarchitektur Mommsenstraße 5 10629 Berlin 0049|30|893877-90 mail@christina-kautz-landschaftsarchitektur.de www.christina-kautz-landschaftsarchitektur.de mobil 0172|3283810